Antikunst
Künstlerische
Grenzüberschreitungen von Dada
bis Christoph Schlingensief
Der vorliegende Text verfolgt in Form einer historischen
Entwicklungslinie die ästhetischen Norm- und Konventionsbrüche anhand von
exemplarisch ausgewählten Kunstströmungen und Einzelkünstlern vom Beginn des 20. Jh. bis heute.
Den thematischen Anstoß lieferte dabei eine Begegnung mit dem deutschen Aktionskünstler, Regisseur und Theatermacher Christoph Schlingensief bei den Proben zu »Chance 2000« im Berliner Prater 1999 und die These: »Natürlich ist er nicht der erste ›Antikünstler‹.
Dada, die Situationisten, Fluxus, Joseph Beuys lassen grüßen.«[1]
Schlingensief, der im August 2010 verstorben ist, hat mit seinen künstlerischen Grenzgängen und crossmedialen Inszenierungen immer wieder für öffentliches Aufsehen gesorgt und den geltenden Kunstbegriff in Frage gestellt.
Unter dem
etwas diffusen Begriff »Anti-Kunst« soll innerhalb der Avantgarde-Bewegungen
nach Anknüpfungspunkten gesucht werden, die zwischen der künstlerischen
Position Christoph Schlingensiefs und historisch weiter zurückliegenden Konzepten bestehen.